Isabel Gürel

„Seit Jahren schon hing der Flyer der islamischen Seelsorge an meiner Pinnwand in der Küche. Ich wartete geduldig, bis die Kinder alt genug waren und ich endlich meinem lang gehegten Wunsch nachgehen konnte und islamische Seelsorgerin werden. Ich wollte lernen, wie ich richtig trösten kann, wie man in schlimmen Krisen den Mut nicht verliert und Halt sowohl finden als auch geben kann. Früher oder später werden wir alle geprüft mit Krankheit, Tod und anderen schweren Schicksalsschlägen. Das war mir bewusst. Mit der Ausbildung zur islamischen Seelsorgerin begann ich völlig ahnungslos erst einmal eine Reise zu mir selbst. Ertstaunt lernte ich mich selbst kennen, entdeckte ungeahnte Stärken und Schwächen in mir. Denn um anderen in schweren Momenten und Situationen beistehen zu können, muss man selbst gefestigt sein. Dozenten referierten über verschiedene Themen, es war interessant zu erfahren, dass es darüber hinaus auch immer unterschiedliche Ansichten gibt, Toleranz ist im Islam immer zu allen Zeiten wichtig gewesen und ist es erst recht in der Seelsorge.

Schließlich hat man mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun, Muslime aus anderen Ländern, die anderen Rechtsschulen folgen, Muslime, die nicht praktizieren. Am spannendsten fand ich, wie die Psychologie und der Islam zueinander passen. Es war höchst erstaunlich und äußerst lehrreich. SubhanaALLAH! Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Ausbildung unglaublich bereichernd war, den Horizont erweiternd.”