Daniel Roters

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie Münster
Herr Roters setzt sich in seiner Dissertation mit der Frage der Theodizee sowie des Umgangs mit dem Leid aus islamischer Perspektive auseinander. Diese Fragestellung ist eine zentrale Frage in der seelsorgerlichen Arbeit. Die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts des Leids auf der Welt wie auch auf der Ebene persönlicher Leiderfahrung bei eigener schwerer Krankheit oder schwerer Erkrankung eines geliebten Menschen, bei Verlust, Trauer, beim Sterben eines geliebten Menschen oder im Angesicht des eigenen Sterbens ist allgegenwärtig. Seelsorgende im Krankenhaus, im Hospiz und im Gefängnis werden täglich mit existentiellen und grenzsituativen Fragen und der Bedürftigkeit nach einer unterstützenden Begleitung in dieser Hinsicht konfrontiert.

Herr Roters beschäftigt sich damit in einem für die Seelsorge elementaren Bereich. Für unsere praktische Arbeit ist es für uns in der Ausbildung unserer Seelsorgenden und damit letztendlich in der seelsorgerlichen Begegnung und Begleitung der Patient*innen in den Einrichtungen grundsätzlich von großer Wichtigkeit, wie man sich dieser Frage im islamischen Kontext theologisch annähern und Einsichten, Haltungen, Umgangsmöglichkeiten, Verantwortlichkeiten und islamtheologische Ressourcen gewinnen, vermitteln und dem einzelnen Menschen in seiner individuellen Krise beistehen und zur seelischen Stabilisierung beitragen kann.

Herr Roters steht uns als Mitglied unseres Fachbeirats für unsere gegenwärtigen Belange, in unserer inhaltlichen Entwicklung als auch für unsere anvisierten Entwicklungen und Ziele beratend zur Seite.

Wir freuen uns, dass uns Herr Roters bei der Optimierung des Ausbildungscurriculums sowie in der Lehre intensiv unterstützt. Unser gemeinsames Interesse gilt der Verzahnung von theoretischer islamischer Theologie mit der praktischen Seelsorgetätigkeit. Nur in dieser Ganzheitlichkeit ist eine konzeptionelle Weiterentwicklung der muslimischen Seelsorge mit der bestmöglichen seelsorgerlichen Versorgung in der Praxis erfolgreich.